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Ein Kommentar von Prof. Dr. Klaus-Dieter Müller
  • Von der Seele reden

Armes Amerika

Von der Seele reden

06.11.2024

Von der Seele reden – der Kommentar von Prof. Dr. Klaus-Dieter Müller, Politik- und Medienwissenschaftler und Vorstand der „Stiftung: Christliche Werte leben“.

Jeden Donnerstag um 20:45 Uhr im Radio und bereits vorab hier den ausführlichen Kommentar online hören. Mehr Infos zur Stiftung auf www.christlichewerteleben.de


Ein Wahnsinniger wird erneut Präsident der USA. Man fragt sich, wie ein Volk, das sich als Keimzelle der Demokratie wahrnimmt, einen solchen Irrsinn begehen kann. Ein Mann, der mit Beleidigungen und Lügen den Wahlkampf bestritten hat, der die eigene Wirtschaft in seiner Amtszeit in große Schwierigkeiten und auch sonst nichts Nennenswertes zu Wege brachte, wird wiedergewählt. Das hat für Deutschland, Europa und die ganze Welt nichts Gutes zu bedeuten. Trump wird von uns sehr viel mehr Ausgaben für die Verteidigung fordern, wie er es schon seither getan hat. Er hält sich für einen Freund Putins, was der Ukraine und der Sicherheit Europas sicher nicht gut tun wird. Ohnedies ist sein Verhältnis zur NATO ambivalent. Seine höchst diskriminierende Haltung gegenüber Flüchtlingen schafft neue Spielräume für China. Im Verhältnis der USA zum Land der Mitte sehe ich die größte Gefahr dieses offenbar dementen Egomanen. Wir können nur hoffen, dass das US-System es ihm nicht zu leicht macht, atomare Waffen einzusetzen. Ein Krieg zwischen China und den USA wäre der Untergang. Aber selbst wenn das Schlimmste nicht passiert, Trump wird die Möglichkeiten der deutschen Wirtschaft erheblich einschränken (America first). Wir haben schon Schwierigkeiten genug, weil sich vor allem China am Weltmarkt als Wirtschaftsmacht immer stärker etabliert und im eigenen Land chinesische Unternehmen erheblich bevorzugt. Wenn jetzt auch noch der US-amerikanische Markt zu einem großen Teil einbrechen sollte, haben wir erhebliche Probleme. Und wenn bei uns vielen Gruppen der Gesellschaft erhebliche Einschränkungen abverlangt werden müssen, können auch bei uns die Populisten die Gewinner sein. Bei allem Frust gegenüber den etablierten Parteien, müssen wir alles tun, nicht auch bei uns den Dummen das politische Ruder zu überlassen. Sprechen Sie bitte mit allen, die Sie für die Parolen der Populisten für empfänglich halten. Wo immer auf der Welt in der Geschichte, aber auch in der Gegenwart Egomanen an die Macht kamen, hatte dies verheerende Folgen. Lassen Sie uns alle dazu beitragen, dass dies nicht noch einmal bei uns passiert.