Erdrutsch.
29.07.2025
Warum sind wir eigentlich immer erstaunt, wenn das eintrifft, was alle vorausgesagt haben? Klimakrise und Extremwetter werden unsere Welt, wie wir sie immer kannten, verändern. Ende Mai 2025: Das Dorf Blatten in der Schweiz wird von einem Felssturz fast vollständig ausradiert. Grund: Der Permafrost hält die Felsen in den höheren Regionen der Alpen nicht mehr zusammen, die Gletscher schmelzen, die Berge werden porös – und dann rutschen Felsen, Geröll, Schlamm, Bäume ins Tal – und begraben ganze Dörfer unter sich wie Blatten.
Ich bin auf dem Rückweg von Kroatien über den Reschenpass gefahren. Dort wird – 2 Jahre lang – eine neue riesige Stützmauer gebaut, um Felsstürze zu vermeiden. Letztes Jahr waren der Arlbergpass und die Silvretta-Hochalpenstraße dran. Und vorgestern das Zugunglück bei uns um die Ecke auf der Schwäbischen Alb – 3 Tote und 41 zum Teil schwer Verletzte. Es hat geschüttet wie aus Eimern, ein Schacht ist übergelaufen, hat das Erdreich aufgeweicht, das Geröll und der Schlamm ist auf die Schienen gelaufen und hat den Regionalzug entgleisen lassen.
Wie gesagt: das alles war ebenso voraussehbar wie die Brände in Sachsen, Brandenburg, derzeit in der Türkei und Griechenland. Alle Jahre wieder.
Es geht mir wahrlich nicht in den Kopf, dass nicht alle Möglichkeiten genutzt werden, um die Klimaerwärmung wenigstens zu stoppen. Drehen können wir das ohnehin nicht mehr. Und immer noch stehen wirtschaftliche Interessen in Konkurrenz zum Klimaschutz. Wir müssen total bekloppt sein.